Sncf-Gateway

In Frankreich gelten die Küstenpfade als eine im napoleonischen Code Civil festgelegte Dienstbarkeit, die den freien Zugang zum Meer ermöglichen soll. Sie wurden oft von Zollbeamten genutzt, um Schmuggel über die Küsten zu überwachen, und wurden "Chemins (oder Pfade) des douaniers" genannt. Bei meinen ersten Aufenthalten hörte ich manchmal im Café die alten Roquebrunois, die von ihren heldenhaften Kindheitserinnerungen erzählten, wie sie sich einen Spaß daraus machten, die Wachsamkeit der patrouillierenden Zollbeamten auf dem Weg zum Cap Martin zu überlisten. Diese schwindelerregende Brücke, die an der Stützmauer der Eisenbahnstrecke befestigt ist, zeugt von der Erweiterung des Netzes mit der 1898 eröffneten Strecke von Monaco nach Menton. Die Ankunft des Zuges war ein echter Beitrag zum touristischen Aufschwung des Mentonnais-Beckens. Mit der Entwicklung des Automobils und dem Betrieb der Straßenbahn hielt der Fortschritt auch auf den Straßen Einzug. Dr. Guglielmetti, der von diesen Fortschritten begeistert war, sich aber auch um die Gesundheit seiner Mitmenschen sorgte, gründete ein Komitee, um einen Fußweg anzulegen, der es ermöglichen sollte, Monaco zu Fuß zu erreichen, ohne Staub und Gefahren der Straße ausgesetzt zu sein. Als der Weg 1914 eingeweiht wurde, freute sich der visionäre Arzt, dass er nun die Möglichkeit hatte, "zu flanieren, zu bummeln und die gesunde Übung zu machen, die die Lungen erweitert und den Organismus erhält", indem er unter Pinien hindurch und entlang der kurvenreichen Küstenlinie wanderte. In den 80er Jahren beschloss die Gemeinde zu Ehren des berühmten Architekten, der sein Häuschen am Rande dieses Weges gebaut hatte, den Weg offiziell "Promenade Le Corbusier" zu nennen. Wenn man wieder auf das Plateau des Caps steigen möchte, ist es an der Zeit, seine Lungen zu erweitern und die Stufen zu nehmen, die über die Eisenbahngleise klettern.