Rocher de Roquebrune

Der rote Bergrücken Rocher de Roquebrune besteht aus Arkose, einem Gestein, dass durch Verwitterung und Erosion von Granit und Gneiss entsteht. Er wird von einer Macchia überzogen, die sich in den Rissen festsetzt. Die Sehenswürdigkeit ist von nationalem Interesse, man kann dort eine wirklich erstaunliche Flora und Fauna entdecken. Die Erosion hat dort Höhlen geformt und gegraben, Klüfte vergrößert und Säulen in Pilzform geformt, wie die Deux Frères. Er gipfelt in 373 Höhenmetern. Auf seinem Gipfel ragen seit 1991 drei Kreuze empor. Die Kreuze haben jeweils unterschiedliche Formen und sind Skulpturen von Bernar Venet. Sie sind eine Hommage an die Maler Giotto, Grünewald und El Greco. Von dort aus genießt man einen großartigen Rundblick auf das Argens-Tal, Fréjus, den Estérel und die Alpen in der Ferne...
Es gibt mehrere Legenden rund um den Bergrücken, die bekannteste erzählt von einer gläubigen Frau, die von einem Adligen verfolgt wurde, der von ihrer Schönheit betört worden war. Ihre Flucht wurde von einer Felswand gestoppt und sie betete zur Heiligen Jungfrau um Hilfe. Der Fels öffnete sich einen Spalt breit, sodass die junge Frau hindurchpasste, ihr Verfolger jedoch nicht. Man sagt, dass nur die reinen Seelen durch das Saint Trou passen.

Mit jedem dieser Kreuze ehrte der Bildhauer drei große Meister der Kunstgeschichte.
Er bezog seine Inspiration aus den berühmten gemalten Kruzifixen aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert, den Meisterwerken Giottos, Grünewalds und El Grecos.

Giotto (1266-1337)
„Die Kreuzigung Christi“ (1304 - 1306)
Kapelle Scrovegni Padua, Italien.

Grünewald (1475-1528)
„Christus am Kreuz“ (1511)
Retabel von Issenheim
Museum Unterlinden. Kolmar, Frankreich.

El Greco (1541-1614)
„Christus am Kreuz“ (1590 - 1600)
Prado. Madrid, Spanien.